Rosemarie Doerwald - 06.12.2003 Der Nehmer Er ist der Nehmer, ein namenloser, der das Zeichen
des Krieges trägt. Für das, was er tut, gibt es kein Recht, nur das von
dem, der die Waffe hält. Ihm verrint die Zeit zwischen den Händen, Alles was bleibt, sind die Spuren. Der Nehmer ist einer, der dem Leben das Licht stiehlt und die
Freude erstickt, Er ist wie der Tod. Das Herz in seiner Brust hat nichts Gutes zu geben. Sein Leben ist eine wachsende Wüste, in der er die
Dinge an sich reisst. Wie er ist auch der Tod. Die Welt durchstreift er, ohne sich ein einziges Mal
nach ihr umzusehen. Mit Willkür schafft er das eigene Gesetz. Da sind sie, der Nehmer und der Tod! So ist es nicht wunderlich, dass sich ihre Wege auch kreuzen. Die Zeit, das Nachtgespenst in Turmschuhen
interessiert sie nicht. Wie der Tod findet der Nehmer seine Helfer. Dennoch bleibt der Nehmer lieber allein. In seinen Adern fließt etwas Rotes. Rot ist eine Farbe, etwas Warmes, fließend und
zerrinnend, Vertrauen setzt er eher in die Geschwindigkeit einer
Kugel. Am Abzug ruhen seine Finger zuckend und nicht
zögernd. Mit seiner Botschaft ist der Tod gnadenlos, die
Kugel auch. Das Sein - was ist und wie es war - wird
belanglos. © Alle Rechte verbleiben bei Rosemarie Doerwald
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