DDR und Deutschland Heute

USA Reise - Oktober-November 2004


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Meine Art zu leben

Ich weiss auch nicht, ob ich mit meiner Art hier Erfolg haben wuerde.

Galja redet mir staendig ein, dass ich kein Erfolg haette wegen meinen menschlichen Qualitaeten, aber das sind so meine Schlussfolgerungen. Sie selber wuerde das nicht so formulieren.

Kapustin sagt, ich wuerde auch mit meinem Alter als Rentner und den schwachen Englisch-Kentnissen sehr schnell Erfolg haben, denn Vitalitaet, Flexibilitaet und Energie, gekoppelt mit Wissen reichen aus, in den USA gut voranzukommen.

Bis jetzt war ich noch nicht selbstaendig genug, um an Ergebnissen mich zu messen.

Communication skills – Kommunikationsfaehigkeit

Galaj weist mich staendig auf die Bedeutung der Communication skills hin.

Beispiele.

1.
Als Slava mir mitteilte, dass er eventuell mit Sergej Koroljov, der inzwischen in den USA ist und Abteilungsleiter in einer amerikanischen Software-Firma ist, zusammenarbeitenn wird, riet ich ab und erzaehle Schlectes ueber Koroljov.

Galja und Slava erklaerten mir beide, dass in den USA niemand schlecht ueber einen anderen spricht. Man schweigt entweder, oder empfiehlt einfach nicht. Das reicht.

Slava hat mir auch erklaert, dass Koroiljov vielleicht fuer unsere Bedingungen untauglich war, aber jetzt funktioniert, zumal er ja Chefs ueber sich hat.

2.
Ich kam zu Slava ohne Schlips und Anzug, zwar sauber angezogen, aber eben ohne Schlips. Das ist in dieser Firma ungewoehnlich und widerspricht des Communication skills.

Viele gute Fachleute fragen vor der Einstellung, ob Kleiderordnung herrscht und falls ja, dann lassen sie sich nicht einstellen, denn es gibt auch andere gute Firmen ohne Kleiderordnung.

Aber falls eine solche herrscht, dann kommt man eben nicht ohne Anzug und Schlips.

3.
Galja hatte einen Chef, er war Physiker und zwar ein schlechter, aber ein seht lieber und guter Mensch. Aufgaben, die er seinen Studenten vorlegte, rechnete er oft falsch.

Galja sagte ihn keinesfalls, sie haben falsch gerechnet, sondern: „Ich habe einen anderen Rechenweg und kann ihnen diesen geben.“

Der Chef nahm Galjas Loesungen und damit hatte es sich.

Ich habe im Internet recherchiert und gefunden, dass die Communication skills fuer die Kariere wichtig sind, ansonsten braucht man sich an diese nicht zu halten.

Da ich keine Karriere anstrebe, komme ich auch so gut mit meinem Leben zurecht.

Communications skills – Regeln (aus dem Internet)

Die Kommunikationsfaehigkeit ist mit das Wichtigste, was ein guter Manager heute braucht. Wer auf der Karriereleiter nach oben moechte, sollte deshalb staendig an seinen "communication skills" feilen. Gelegenheiten dazu ergeben sich jeden Tag. Worauf es ankommt, erfahren Sie hier.

Improve your communication

Gut kommuniziert ist halb gewonnen

Wie einer denkt, so spricht er. Das jedenfalls meinen viele Kommunikationsexperten und zum Teil haben sie damit recht. Wenn einer klar und praezise formulieren kann, wird er mit Sicherheit auch klar und praezise denken. Formuliert er hingegen unklar und verworren, muss das noch nicht unbedingt bedeuten, dass er kein guter Denker ist. Vielleicht ist er durch Angst blockiert  siehe Examen -, vielleicht hat er aber auch einfach keine uebung, seine Gedanken zu verbalisieren.

Was auch immer im Inneren eines Menschen vorgeht, klar ist, dass derjenige besser mit seiner Umwelt zurechtkommt, der seine inneren Prozesse, sprich Gedanken und - wenn angebracht - auch Gefuehle, moeglichst ohne Reibungsverlust nach aussen transportieren kann. "Communication skills" heisst das Stichwort, und je hoeher die gesteckten Berufsziele liegen, um so ausgefeilter sollten sie sein.

Da sich die ueber Jahrzehnte eingeschliffenen Kommunikationsstile nicht ueber Nacht veraendern lassen, ist es sinnvoll, wenn man sich bereits frueh Gedanken darueber macht, wie man seine Kommunikation verbessert. Hier einige Tips, worauf man unbedingt achten sollte.

Don't waste my time

Als Berufsanfaenger werden Sie es sofort bemerken: Zeit ist in der Wirtschaft ein enorm knappes Gut geworden. Auf allen Ebenen, besonders aber auf den Fuehrungsebenen, beschleunigt sich das Tempo mehr und mehr. Man muss immer schneller und gezielter arbeiten, will man den steigenden Anforderungen gerecht werden und sein Pensum erledigen. TurboManagement ist angesagt. Die Kommunikation muss sich diesen veraenderten Bedingungen anpassen. Wer langatmige und ausschweifende Erklaerungen abgibt, wer mit seiner Botschaft nicht rueberkommt, wer aehs und oehs vor sich hinstammelt, wird in diesem Umfeld mehr und mehr als Zumutung empfunden.

Dieser "Don't waste my time"Trend ist ueberall zu beobachten. Zahl und Dauer von Business Meetings werden reduziert, Besprechungen und Memos verkuerzt (Lee Iacocca: "lch lese kein Memo mehr, das laenger als eine Seite ist") und auch Geschaeftsreisen zunehmend nur noch durchgefuehrt, wenn sie sich absolut nicht vermeiden lassen und wirklich Sinn machen. Selbst die Telefonate werden kuerzer: Nach zwei bis drei Minuten werden die meisten bereits ungeduldig und zappelig.

Eine gute Kommunikation ist in der BusinessWelt deshalb vor allem eine gezielte, knappe und eindeutige Kommunikation. Nur sie ist zeitoekonomisch und damit gelitten. Fragen Sie sich einmal, ob Sie zu denen gehoeren, die ihre eigene Zeit und die der anderen durch Umstaendlichkeit verschwenden.

Straight Talk

Straight Talking heisst zur Sache zu kommen und die Dinge moeglichst direkt anzusprechen. Das kann nur, wer weiss, was er will. Dazu muessen Sie Ihre Gedanken sortieren. Moechten Sie beispielsweise eine Information weitergeben oder eine bekommen? Es mag verblueffend sein, aber bei manchen muss man erst einmal nachfragen, was von beidem sie eigentlich wollen. Der haeufigste Grund: Viele haben Angst Fragen zu stellen, weil sie meinen, das verrate ihre Unkenntnis oder Unsicherheit. Sie weichen dann in nebuloese Aussagen aus und hoffen, die gewuenschte Auskunft werde sich schon irgendwie ergeben.

Machen Sie diesen Fehler nicht. Fragen stellen ist okay, nur so koennen Sie lernen. Ihr Gegenueber nimmt Ihre Frage sowieso ganz anders wahr, als Sie denken. Er erkennt daran, ob Sie wirkliches Interesse an der Sache haben, sieht, wo Sie gedanklich unterwegs sind oder festhaken und weiss dann meist, wie er Ihnen helfen kann. Sollten Sie in ein berufliches Umfeld geraten, wo Fragen stellen negativ gewertet wird, dann sollten Sie sich ueberlegen, ob eine Company mit dieser Unternehmenskultur die richtige fuer Sie ist.

Straight Talking erfordert auch, dass Sie genau wissen, welche Botschaft Sie vermitteln wollen. Oder gehoeren Sie zu denen, die schnell vergessen, was sie eigentlich sagen wollten? Vielleicht, weil Sie selbst keine Klarheit darueber haben? Wenn es zu Ihrer bisherigen Lebenserfahrung gehoert, dass Ihre Mitmenschen im Gespraech mit Ihnen unuebersehbare Ermuedungserscheinungen zeigen, dann sollten Sie sich in diesem Punkt schnellstens einem Selbst-Check unterziehen.

Open Communication

Eine gute und gekonnte Kommunikation ist keine Einbahnstrasse. Statt dessen sollen Informationen hin und her fliessen. Das erreichen Sie aber nur, wenn Sie aus Ihrer Kommunikation kein abgeschottetes System machen, das anderen die Moeglichkeit nimmt, mit Ihnen in einen Dialog zu treten.

Autoritaere Kommunkationsformen sind beispielsweise dialogfeindlich. Der andere bekommt dann entweder Angst, oder er hat die Nase voll von Ihnen und dreht innerlich ab. Nicht viel anders ist es, wenn Sie auf verbale SelbstbeweihraeucherungsTrips gehen oder in einschlaefernde Monologe verfallen.

Kommunizieren Sie also offen. Geben Sie dem anderen die Chance zu partizipieren. Die Belohnung folgt auf dem Fusse: Durch diese PingPongKommunikation entsteht ein wechselseitiger Kommunikationsfluss, eine vernetzte Kommunikation. Und sehr haeufig werden Sie nach Gespraechsende schlauer sein als zuvor. Autoritaere Kommunikatoren bleiben hingegen meist so dumm, wie sie zuvor schon waren.

Power Talk

Wollen Sie haeufig etwas haben und bekommen Sie es nur selten? Oder statt dessen etwas ganz anderes? Dann ueberpruefen Sie einmal, ob Sie nicht meist im Konjunktiv mit viel Wenn und Aber dahergewabbelt kommen. Denn wenn es unter Umstaenden ganz interessant waere, einmal zu erfahren, ob Ihr Gegenueber vielleicht doch dieses und jenes tun koennte, aber nur, wenn es moeglich waere und nicht unangenehm sein wuerde - nun, dann haben Sie ein Problem.

Natuerlich muessen Sie hoeflich sein und dazu gehoert auch haeufig, nicht zu fordernd aufzutreten. Andererseits muss der andere erkennen und fuehlen, dass Sie etwas Bestimmtes auch wirklich haben wollen. Also definieren Sie es klar und sagen Sie, dass Sie es wollen. Sagen Sie auch, dass es ganz wichtig fuer Sie ist, wenn es wichtig ist! Wie soll Ihr Gegenueber es sonst erfahren?

Power Talk bedeutet nichts anderes, als genau die Kraft und Energie in die Kommunikation zu legen, die notwendig ist, um Ihr Ziel zu erreichen. Sie werden uebrigens die hochinteressante Beobachtung machen, dass Sie bei dieser Art der Kommunikation viel schneller erfahren, woran Sie sind. Denn bei den meisten loest die Konjunktiv-Kommunikation auch nur KonjunktivAntworten aus: ...waere moeglich, koennte sein, vielleicht, weiss ich noch nicht, mal sehen... Power Talk hingegen zwingt auch Ihr Gegenueber zur Klarheit: Ausweichen, Raus und Verschieben wird schwer.

Talk positively

Norman V. Peale, Dale Carnegie und Joseph Murphy haben recht. Die Macht des positiven Denkens ist eine Tatsache. Die Macht des positiven Kommunizierens auch. Es ist einfach ein Unterschied, ob Sie Ihrem Chef sagen "Ich weiss nicht, ob ich den Bericht bis Dienstag schaffe" oder "Ich werde versuchen, den Bericht bis Dienstag zu schreiben". Oder ob Sie Fremden mit einem "Ich kann mir Namen sowieso nie merken" begegnen, statt mit "Ich werde immer besser darin, mir Namen sofort zu merken".

Wenn Sie Ihre Aussagen in positive Saetze kleiden, hat das zwei Folgen. Zum einen installieren Sie bei sich selbst und bei Ihren Gespraechspartner eine positive Sichtweise, die die Atmosphaere der gesamten Kommunikation praegt. Zweitens aktivieren Sie damit sich selbst und die anderen. Wenn Moeglichkeiten sichtbar und denkbar werden, ist es oft nur noch ein kurzer Weg zu ihrer Realisierung. Negative Sichtweisen laehmen und blockieren hingegen, und zwar nicht nur Sie selbst, sondern auch Ihr Gegenueber.

Inner Talk

So wie es ein Inner Management gibt, so gibt es auch eine innere Kommunikation. Wir alle sprechen zu uns, viele sogar unaufhoerlich. Achten Sie einmal darauf, wie Sie zu sich selbst reden. Sprechen Sie unklar und verworren mit sich, im Konjunktiv, vielleicht sogar ueberwiegend mit negativen Formulierungen? Dann klingt Ihre Kommunikation nach aussen, also die mit anderen Menschen, hoechstwahrscheinlich auch nicht viel anders.

Moderne Kommunikationstrainer setzen deshalb heute zuerst beim Inner Talk ihrer Schueler an. Wer mit sich selbst die richtige Sprache spricht, wird dies auch mit anderen tun. Eine einleuchtende Sache.

Das Training der inneren Kommunikation ist bereits ein Teil Therapie. Wie ueberhaupt die Art der Kommunikation eines Menschen eine Menge ueber ihn und seine innere Verfassung aussagt. Wer an seiner Kommunikation arbeitet und sie verbessert, der arbeitet auf sehr intensive Weise auch an seiner Psyche. Dies ist nicht nur Peale und Co. bekannt, sondern gehoert schon seit einiger Zeit zum gesicherten Wissen der modernen Psychologie.

Body Talk

Der Kommunikationspapst Paul Watzlawick hat es einmal schoen auf den Punkt gebracht: Es gibt keine Nichtkommunikation. Auch wenn Sie nichts sagen, kommunizieren Sie durch Ihren Koerper. Das Faszinierende daran ist, dass die meisten Menschen durch ihre Koerpersprache sehr genau ausdruecken, was sie verbal vielleicht zu vertuschen suchen. "Der Koerper luegt nicht", ist eine jedem Kommunikationsexperten bekannte Weisheit.

Wenn Ihre verbale Kommunikation wirklich beim anderen ankommen soll, muessen Sie dafuer sorgen, dass sie sich mit den Signalen Ihres Koerpers deckt. Wenn hier eine erkennbare Dissonanz vorliegt, werden Ihre Botschaften diffus und der andere wird Ihren Worten nicht trauen. Dann kann Ihnen passieren, dass man Sie nicht ernst nimmt, Ihre Vorschlaege ignoriert, Ihren Diskussionsbeitrag uebergeht und sogar Ihre Anweisungen nicht ausfuehrt.

Die wichtigste Regel des Body Talk haben wir bereits gelernt: Der Koerper luegt nicht. Das haengt vor allem damit zusammen, dass fast alle Koerpersignale unbewusst ausgesandt werden und damit einen tiefen Einblick in das geben, was in einem Menschen tatsaechlich vorgeht.

Allerdings muss man sich darin ueben, diese Signale zu lesen. Oder besser gesagt: Man muss lernen, diese Signale beim anderen bewusst wahrzunehmen und in der Kommunikation mit ihm umzusetzen. Denn erstaunlicherweise ist es so, dass man die vom Gegenueber unbewusst ausgesandten Koerpersignale bereits "irgendwie", sprich unbewusst oder halbbewusst, registriert, sie meist jedoch nicht wach verarbeitet.

Psychologen haben herausgefunden, dass zwei oder mehr Gespraechspartner auf dieser unbewussten oder halbbewussten Ebene in einen "gemeinsamen Tanz" eintreten, wobei beide in subtilster Weise aufeinander reagieren. Dabei gleicht sich der Atemrhythmus an, die noch tolerablen Koerperabstaende werden festgelegt, die Haeufigkeit und Intensitaet der Blickkontakte bestimmt und die beidseitigen Koerperbewegungen koordiniert.

Learn the body language

Wer seine "communication skills" verbessern moechte, muss jedoch in der Lage sein, diese unbewusste bzw. halbbewusste Ebene zu verlassen und mit den Koerpersignalen - uebrigens auch den eigenen - bewusst und gezielt umzugehen.

Eine sehr wichtige Unterscheidung ist die zwischen ablehnenden und zustimmenden Gesten. Wer sich zuruecklehnt oder einen Schritt zuruecktritt, die Arme vor der Brust verschraenkt, die Beine uebereinanderschlaegt und beim Gestikulieren die Handflaechen nach unten haelt, dessen Koerper signalisiert ein mehr oder weniger starkes "Nein".

Passen Sie auf, wenn Sie diese Koerperhaltungen erkennen und Ihr Gegenueber dennoch zustimmende aeusserungen macht. Hoechstwahrscheinlich fuehlt er sich zu dieser Zustimmung gezwungen, sie ist keinesfalls aufrichtig und Sie sollten sich nicht unbedingt darauf verlassen.

"Die Bilanz ist brillant. Inhaltslos, interpretationsfaehig und fantastisch allgemein gehalten."

Es gibt uebrigens einen hervorragenden Trick, wie man Koerpersignale besser verstehen kann. Ahmen Sie sie einfach einmal nach! Wenn Sie beispielsweise die Arme vor der Brust verschraenken und sich zuruecklehnen, werden Sie sofort merken, wie Sie innerlich in eine Abwehrhaltung gleiten.

Wie im ersten Teil gesagt wurde, ist es wichtig, dass Ihre Worte mit Ihren Koerpersignalen uebereinstimmen. Sonst wirken Sie genauso unglaubwuerdig wie Ihr Gegenueber aus dem obigen Beispiel.

Wenn Sie also Ihrem Chef erklaeren, Sie seien sich absolut sicher, dass dieses Werbekonzept innerhalb kurzer Zeit erfolgreich umgesetzt werden koenne und die Umsaetze betraechtlich steigern wuerde, dann sollten Sie sich waehrenddessen moeglichst nicht an der Nase reiben oder am Ohr zupfen. Denn damit signalisiert Ihr Unterbewusstsein, dass Sie selbst nicht recht daran glauben.

Jetzt haben Sie zwei Moeglichkeiten: Entweder Sie lernen Ihre Koerpersignale zu steuern, was ein intensives SchauspielerTraining voraussetzt, oder Sie werden ehrlicher und sagen einfach, dass Sie dem Werbekonzept zwar gewisse Chancen einraeumen, es aber doch noch an einigen Stellen verbessert werden muesste.

Viele Manager und Politiker glauben uebrigens, sich fuer die erste Moeglichkeit entscheiden zu muessen. Das ist in der Regel ein verhaengnisvoller Fehler, denn zum perfekten Schauspieler reicht es bei den allermeisten nicht. Aus lauter Angst, eine falsche Geste zu machen und sich durch ihre Koerpersignale zu verraten, verfallen diese Leute dann haeufig in ein maskenhaftes und unnatuerliches Verhalten.

Dabei vergessen sie voellig, dass ihr ausdrucksloses Pokerface, der scheinbar unbeteiligte Blick und die rigide Koerperhaltung dem Kenner genau das mitteilen, was in ihnen vorgeht: Angst, einen Fehler zu machen und Gefuehle zu zeigen. Beides sicher keine Empfehlungen fuer einen modernen Manager, der wissen muesste, dass Fehlermachen und Gefuehle dazugehoeren. Es kommt eben nur darauf an, wie man damit umgeht.

Noch etwas sollten Sie wissen: Die Psychologie hat herausgefunden, dass das Auseinanderfallen von verbaler Botschaft und Koerpersignal Ursache fuer viele neurotische Stoerungen beim Empfaenger sein kann. Viele Eltern senden solche sogenannten Doublebind-Botschaften gegenueber ihren Kindern aus. Etwa die Mutter, die die Arme verschraenkt, sich zuruecklehnt und gleichzeitig ihrer kleinen Tochter sagt, wie sehr sie sie doch liebe. Teilweise koennen massive und dauerhafte DoublebindBotschaften sogar schizoide und schizophrene Verhaltensweisen ausloesen.

Da jeder Mensch bereits derartigen doppeldeutigen Botschaften ausgesetzt war und auch unter ihnen gelitten hat, haben viele ein hochsensibles Wahrnehmungssystem dafuer entwickelt. Wenn es Alarm schlaegt, ist es mit dem Vertrauen gegenueber dem anderen in der Regel vorbei.

Die Koordinierung und Harmonisierung Ihrer eigenen Worte und Ihrer Koerpersprache steigern also Ihre Glaubwuerdigkeit und das Vertrauen, das man Ihnen entgegenbringt. Und nur ein glaubwuerdiger Kommunikator ist ein guter Kommunikator.

Wer seine eigene Koerpersprache ueberpruefen moechte, sollte das am besten mit Hilfe von Videoaufzeichnungen machen. Unterhalten Sie sich mit drei verschiedenen Bekannten jeweils zehn Minuten vor Ihrem laufenden Camcorder. Waehlen Sie jeweils ein Thema, das Sie persoenlich interessiert. Beim Abspielen des Videos werden Sie staunen, was Sie alles bei sich entdecken.

Get into rapport

Grundlage jeder Kommunikation ist, dass Sie als Sender einer Botschaft mit dem Empfaenger in Rapport sind. Rapport ist ein Begriff aus der modernen Hypnoseforschung, wie sie vor allem in der Form des NeuroLinguisticProgramming (NLP) von den Amerikanern Richard Bandler und John Grinder betrieben wird. Das Interessante ist, dass sich beide vor allem auch als Kommunikationsforscher verstehen.

Jeder gute Hypnosetherapeut weiss, dass er nur dann sein Gegenueber erreicht, wenn er sich zuvor auf ihn "einschwingt", eben in Rapport mit ihm geht. Wie Bandler und Grinder aufdeckten, gilt fuer eine gute Kommunikation genau dasselbe.

Dieses Einschwingen hat verschiedene Facetten. Wenn Sie jemandem etwas erklaeren wollen, sollten Sie beispielsweise vorher herausfinden, was er bereits weiss, wie gross sein Kenntnisstand ist. Ist er kein Fachmann auf dem Gebiet, duerfen Sie keine Fachsprache sprechen, sondern muessen sich allgemeinverstaendlich ausdruecken. Weiterhin muessen Sie Geschwindigkeit, Menge und Komplexitaet des von Ihnen ausgehenden Informationsflusses so steuern, dass Sie den anderen nicht ueberladen.

All dies klingt fast selbstverstaendlich, im taeglichen Kommunikationsalltag wird jedoch laufend gegen diese Regeln verstossen. Um das festzustellen, muessen Sie nicht erst in der Praxis arbeiten. Es reicht, wenn Sie sich einige Lehrbuecher anschauen oder einige Anfaengervorlesungen besuchen. Sehr haeufig wird in einer fuer Anfaenger voellig unangemessenen Sprache eine hochverdichtete Informationslawine auf den Zuhoerer abgeladen. Keine Frage: Viele Dozenten sind nicht in Rapport mit Ihren Studenten. Das daraus resultierende Desinteresse am Fach und die schlechten Pruefungsergebnisse schreiben Sie dann allerdings den Studenten und nicht ihrer eigenen mangelnden Kommunikationsfaehigkeit zu.

Stay in rapport

Ein guter Kommunikator achtet auch immer darauf, dass er mit seinem Kommunikationspartner in Rapport bleibt. Denn wenn er ihn verliert, kommt die Botschaft nur bruchstueckhaft an, wird nicht oder missverstanden

Wie bleibt man in Rapport? Die wichtigste Regel ist, Augenkontakt zu halten. Zum einen wird die Kommunikation dadurch persoenlicher und intensiver, zum anderen bemerken Sie es schneller, wenn Ihr Gegenueber den Faden verliert, gedanklich auf die falsche Schiene geraet oder sonst irgendwie ausschert.

Die zweite Regel ist, ein FeedbackSystem zu installieren. Am einfachsten ist es, mit Hilfe gelegentlicher Fragen zu ueberpruefen, ob der andere noch gedanklich folgt und das Bisherige richtig verstanden hat. Das ist vor allem bei solchen Gespraechspartnern notwendig, die stumm und regungslos vor Ihnen sitzen und noch nicht einmal durch Kopfnicken zu verstehen geben, ob sie noch dabei sind.

Doch aufgepasst! Es gibt Menschen, die Angst haben, Fragen zu stellen, wenn sie etwas nicht verstanden haben, und dennoch zustimmend nicken, damit man es nicht merken soll. Dann helfen nur geschickte Kontrollfragen, die den anderen zu einer Sachaussage zwingen, anhand der Sie sehen koennen, ob er Sie tatsaechlich verstanden hat. Doch sind Sie sanft und nicht schulmeisterlich, sonst blocken aengstliche Menschen noch mehr ab.

Das perfekte FeedbackSystem ist natuerlich der Dialog, da Sie dann permanent checken koennen, ob die Kommunikation greift. Sie sollten deshalb immer versuchen, moeglichst viele Dialogelemente in Ihre Kommunikation einzubauen. Guten Kommunikatoren gelingt dies selbst bei Reden und Ansprachen, meist mit Hilfe von vielen eingestreuten rhetorischen Fragen und lebensnahen Beispielen, die den Zuhoerer persoenlich involvieren und in einem "inneren Dialog" mit dem Redner gehen lassen. Und uebrigens: Gute Lehrbuchautoren verwenden aehnliche Elemente.

Wir wissen nun also, dass man als guter Kommunikator nicht nur in Rapport mit seinem Gegenueber gehen muss, sondern vor allem versuchen soll, diesen Rapport aufrecht zu erhalten. Ausgefuchste Kommunikationsprofis sind gleichzeitig absolute Meister im Rapporthalten. Sie installieren nicht nur ein perfektes FeedbackSystem, sondern achten zudem in extremem Mass auf die Koerpersignale des anderen. So wird beispielsweise jedes Anzeichen von Ablehnung und Widerstand sorgfaeltig registriert. Ist der beobachtete Widerstand bei dem zuerst eingeschlagenen Kommunikationspfad zu gross, steuern sie den betreffenden Themenkomplex im Gespraech geschickt noch einmal neu an und versuchen, ihn diesmal von einer Seite aufzurollen und darzustellen, die weniger Ablehnung erzeupt.

Der Faktor "Ablehnung und Widerstand" ist bei jeder Kommunikation besonders wichtig. Wenn Sie Ihren Gespraechspartner in den Widerstand treiben, werden Sie unter Umstaenden zwar treffliche Streitgespraeche vom Zaun brechen, meist jedoch kaum das erreichen, was Sie eigentlich wollen. Widerstand wird uebrigens vor allem dann erzeugt, wenn man den anderen erkennbar nicht achtet und respektiert, ihm Vorwuerfe macht und ihn beschuldigt. Das zwingt ihn in eine Verteidigungsposition. Resultat: Die Scharniere werden hochgeklappt und die Zugbruecken hochgezogen. Ist das erst einmal geschehen, werden Sie meist viel Energie und Zeit benoetigen, um den anderen wieder aus seiner Festung herauszulocken - wenn es Ihnen ueberhaupt jemals wieder gelingt.

Rapport Mastership

Wahre Meister der Kommunikation haben allerdings noch viel tiefere Einblicke in die Mechanismen menschlicher Verstaendigung. Die bereits zitierten Kommunikationsexperten und Begruender des NeuroLinguisticProgramming, Richard Bandler und John Grinder, haben vor Jahren einige dieser Zusammenhaenge aufgedeckt.

Zu den wichtigsten Geheimnissen, die sie gelueftet haben, gehoert die Entdeckung, dass jeder Mensch auf einer bevorzugten Sprachebene kommuniziert. Diese Ebene entspricht der Wahrnehmungsebene, die er beim Kontakt mit seiner Umwelt in erster Linie aktiviert. Konkret: Menschen reagieren bei der Wahrnehmung von Sinneseindruecken vorrangig entweder auf die visuellen, die auditiven oder die kinestethischen Signale der Umwelt. Der "visuelle Typ" orientiert sich also in erster Linie optisch, der "auditive" akustisch und der "kinestethische" mit Hilfe seiner Koerperwahrnehmung, d.h. durch Fuehlen und Anfassen. Natuerlich hoert und fuehlt der visuelle Typ auch, doch tritt fuer ihn die Bedeutung dieser Sinneseindruecke gegenueber dem Sehen zurueck.

Wenn Sie nun beispielsweise ein visueller Typ sind und die Welt vor allem mit den Augen wahrnehmen, dann werden Sie auch eine "visuelle" Sprache sprechen. Sie "sehen" dann viele Chancen, sind der Meinung, bei einem Problem "durchzublicken", halten "Einsicht" fuer eine Tugend, koennen sich "ein Bild" machen und meistens "leuchtet" ihnen ein Argument ein. Ganz anders die Sprache des auditiven Menschentyps. Fuer ihn "hoert" sich etwas gut an, es "klingt" praechtig, es ist "Musik in seinen Ohren" und der "uebereinklang" mit anderen ist fuer ihn eventuell sehr wichtig. Der Kinestethiker wird von "spuerbaren" Vorteilen sprechen, "empfindet" die Last einer Sache, "fuehlt sich" bei einem Gedanken "nicht wohl" oder die Sache ist ihm sowieso zu "heiss", wenn sie ihn nicht gleich "kalt" laesst.

"Ich weiss nicht, Herr Direktor Meier... Wollen Sie's wirklich bei der Besprechung mit den Amerikanern aufbehalten?"

Wenn Sie das alles verstanden haben, muessen Sie nur noch zwei Dinge ueben. Erstens: Lernen Sie herauszuhoeren, welcher Typ Ihr Gegenueber ist. Die Wahl seiner Worte wird es Ihnen verraten. Zweitens: Lernen Sie, gezielt in seiner Sprache visuell, auditiv oder kinestethisch mit ihm zu kommunizieren.

Warum? Ganz einfach: Wenn Ihr Gespraechspartner beispielsweise ein auditiver Typ ist und Sie in einer visuellen Sprache mit ihm reden, erreichen Sie ihn nicht richtig. Er hoert zwar Ihre Worte, aber diese hinterlassen bei ihm bei weitem nicht den gleichen Eindruck, wie es auditive Ausdruecke tun wuerden. Das kann soweit fuehren, dass er sie manchmal gar nicht richtig versteht, oder Ihren visuellen Worten und Begriffen bei weitem nicht die Bedeutung beimisst, wie Sie selbst. Nur wenn Sie das Vokabular des auditiven Typs verwenden, befinden Sie sich beide auf einer gemeinsamen Kommunikationsebene. Nur dann koennen Sie sicher sein, seine volle Aufmerksamkeit zu erregen.

Sprechen Sie die Sprache des anderen?

Sie sehen (oder spueren, oder hoeren schon heraus), die Wissenschaft des NeuroLinguisticProgramming, kurz NLP, hat einiges zu bieten. Wenn Sie Ihre "communication skills" in Richtung Meisterschaft vorantreiben wollen, werden Sie die Buecher von Bandler/Grinder und deren Schueler {z.B. Robert Dilts) begeistern. Die meisten liegen bereits in deutscher Sprache vor.

Doch die Grossmeister der Kommunikation verfuegen noch ueber weitere Tricks. Einer davon ist nicht nur die Sprache der soeben beschriebenen Kommunikationsebenen zu finden, sondern darueber hinaus "the key words of the belief system" Ihres Gespraechspartners. Worum geht es dabei? Jeder Mensch ist in einem Glaubenssystem darueber verfangen, wie die Welt letztlich funktioniert. Dieses Glaubenssystem, das auch ein Wertesystem und relativ klare Verhaltensmuster fuer fast alle Lebenslagen umfasst, teilt jeder Mensch staendig direkt und indirekt bewusst und unbewusst, seiner Umwelt mit.

Diese Botschaften aus dem "belief system" kristallisieren sich meist in bestimmten "key words", in Schluesselbegriffen, heraus, die mit schoener Regelmaessigkeit in der Sprache eines Menschen auftauchen. Hochsensible Meisterkommunikatoren orten diese Schluesselbegriffe schnell und verwenden sie dann selbst in der Kommunikation mit dem Betreffenden.

Sitzt Ihnen etwa jemand gegenueber, aus dessen Bemerkungen Sie immer wieder herauslesen, dass ihm Leistung und Erfolg ueber alles gehen, dass man sich staendig im Wettbewerb messen muesse und stets versuchen sollte, der Erste und Beste zu sein, und zwar nicht nur im Beruf, sondern auch im Privatleben, dann haben Sie bereits einige Eckpfeiler eines "belief systems" und auch die dazugehoerigen "key words" gefunden.

Ohne jetzt naeher auf die psychologischen Implikationen eines solchen Persoenlichkeitsprofils einzugehen, ist es klar, dass Sie den Betreffenden kommunikativ am besten dann erreichen, wenn Sie die Schluesselbegriffe Erfolg, Wettbewerb, Gewinnen, Leistung etc. haeufiger mal in Ihre Botschaften einflechten. Wie Sie das drehen, obliegt Ihrer Geschicklichkeit und Raffinesse. Wenn Sie das mit den oben beschriebenen NLPTechniken verbinden, koennen Sie sicher sein, sich dem Idealziel von 100 Prozent Rapport gewaltig genaehert zu haben.

Ein guter Kommunikator ist jemand, mit dem man innerlich Kontakt aufnehmen kann und auch aufnehmen moechte. Das wird aber nur dann der Fall sein, wenn er sich persoenl ich einbringt.

Aus verhuschten Individuen werden niemals gute Kommunikatoren

Was heisst es, sich persoenlich einzubringen? Nun, das faengt beispielsweise damit an, dass Sie in der IchForm sprechen, wenn es um Sie persoenlich geht. Ist doch klar? Dann achten Sie einmal darauf, wie      viele Leute staendig in der ManForm sprechen, obwohl sie hoechstpersoenliche Erlebnisse schildern! "Wenn man dann solche Verkaufsergebnisse erzielt, hat man schon den Gedanken, ob einem nicht gekuendigt wird." Was der Betreffende eigentlich sagen will: "Als ich so schlecht verkaufte, hatte ich Angst, man wuerde mir kuendigen.

Diese klare IchSprache ist nicht jedermanns Sache. Denn sie bedeutet, dass jemand Verantwortung uebernimmt, sich nicht herausreden will und keine Angst hat, seine Gefuehle zu aeussern. Wenn Sie in den ManStil ausweichen, klingt alles wesentlich distanzierter, als ob es mit Ihnen eigentlich gar nichts zu tun hat. Der Kenner weiss natuerlich, dass Sie Angst haben, sich einer unangenehmen Realitaet zu stellen, persoenlich Verantwortung zu uebernehmen und statt dessen lieber in diffuse Allgemeinplaetze ausweichen.

Soviel ist Ihnen jetzt sicher klar: Die IchSprache erfordert mehr Staerke und Charakter. Mit ihr bringen Sie sich eindeutig und unmissverstaendlich persoenlich ein. Fuer Ihren Gespraechspartner bedeutet das: Sie sind wirklich praesent und nicht nur ein verhuschtes Individuum. Und fuer Ihre Kommunikation bedeutet es: Sie ist klar, intensiv und menschlich.

Viele Politiker, Funktionaere und auch Manager kommunizieren im ManStil. Sie muessen sich dann allerdings nicht wundern, wenn sie als unecht, gezwungen, mechanisch und unpersoenlich empfunden werden. Als jemand, der eine Rolle spielt, persoenlich aber nicht engagiert ist. Wollen Sie, dass man auch Sie so wahrnimmt?

Achten Sie bei Ihren Formulierungen weiterhin darauf, dass Sie so wenig Substantive und soviel Verben wie moeglich benutzen. Der "substantivistische Stil" klingt hoelzern, statisch und schwerfaellig. Juristen reden und schreiben so, weil sie es nicht besser gelernt haben. Ein Grund auch, warum ihre Sprache von vielen als schwer verstaendlich, unangenehm, ja sogar unmenschlich empfunden wird.

uebertreiben Sie es bitte nicht mit den Fremdwoertern. Manchmal laesst sich etwas genauer mit ihnen ausdruecken, haeufig sind sie jedoch schlichtweg ueberfluessig. Sie beweisen auch nicht, dass Sie besonders schlau oder gebildet sind, wenn Sie moeglichst jeden Satz mit einem Fremdwort spicken. Man hat Sie dann eher im Verdacht, dass Sie sich ein bisschen aufblasen wollen und sehr wichtig vorkommen. Ganz besonders schlimm: Manch einer setzt Fremdwoerter falsch ein und blamiert sich damit auch noch.

Kein Bedarf fuer Handlungsbedarf

Noch ein letzter Tip: uebernehmen Sie nicht jede modische Formulierung, auch wenn jeder zweite Politiker und jeder dritte Manager sie verwendet. "Es besteht kein Handlungsbedarf" ist solche eine Phrase, die Sie sich schenken sollten. Sagen Sie einfach, ob man was tun muss oder nicht. Basta. Ihre Zuhoerer werden es Ihnen danken..

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