Die Renten
Die Renten liegen unter den geleisteten Abführungen in
den Rentenfonds
Wischnewskij. „Neue Zeitung“ vom 12 bis 18 März 2001:
66 Mio. Arbeitende zahlen 29 % ihres Lohns in den Rentenfond von 33 Mio.
Rentner ein. Arithmetisch müsste eine Rente 58% des Durchschnittslohns
betragen. Ende 2000 betrug der Durchschnittslohn gemäß den Angaben
des zentralen statistischen Büros "Goskomstat" 2.600 RUR, woraus sich eine
durchschnittliche Rentehöhe von 1.500 RUR ergibt.
In der Wirklichkeit ist die durchschnittliche Rente wesentlich geringer.
Laut Gesetz erfolgt die Rentenberechnung seit dem 1. Februar 2000 auf
Grundlage des Durchschnittslohns. Diese Berechnung ist gemäß
Regierungsverordnung vierteljährlich zu bestätigen. So betrug diese zum
15. Januar 2001 1.523 RUR.
Darüber hinaus wird die Anzahl der Rentenzahler zu niedrig angesetzt.
1999 arbeiteten in Russland nach dem Einnahmenplan des Rentenfonds ca. 44
Mio. Personen.
Nach den Goskomstat-Angaben liegt diese Zahl jedoch bei 66 Mio.
So wird ein Überfluss an Mitteln geschaffen.
Über die Rentenreform
Bei Anwendung einfacher arithmetischer Regeln führt die Rentenaufteilung
in eine Akkumulationsrente und eine normale Rente zwangsweise zur
Herabsetzung der Rentenhöhe. Aber bei einer doppelten Buchhaltung ist das
möglich.
Keine Rentenreform wird Erfolg haben, solange die Einlagenprozente negativ
sind!
Gibt es in Russland Geld für eine würdige Rente?
Falsch ist die Behauptung, dass Geld für die Rentner fehlt.
Hier muss man J. Stiglitz völlig recht geben, der im o.g. Buch wie folgt
über die Renten in Russland schreibt: „Die Privatisierung, so wie diese
Russland (und viel zu vielen Ländern des ehemaligen Sowjetblocks)
aufgezwungen wurde, hat weder zum wirtschaftlichen Erfolg des Landes
beigetragen, noch das Vertrauen zu Regierung, Demokratie und und den
Reformen geweckt.
Infolge der Verteilung der reichsten Naturressourcen Russlands vor dem
Aufbau eines Systems der effektiven Steuererhebung (Naturalrente) sind die
Leute aus dem engen Kreis von Freunden und Vertrauensleuten Jelzins zu
Milliardären geworden und das Land war nicht imstande, seinen Rentnern
sogar 15 Dollar monatlich zu zahlen“.
Eine Rentenumverteilung ist natürlich eine schwere Aufgabe.
Dies erfordert Zeit und eine hohe Qualifikation.
Aber das Gefühl der Ungerechtigkeit, was die heutige Lage betrifft,
herrscht im Volk offensichtlich vor.
Was ist Gerechtigkeit?